Objekte
Seine fotografischen Arbeiten flankierend sammelt Erasmus Schröter auf Flohmärkten verschiedenartige Objekte, die er in Ausstellungen installativ und im Dialog zu seinen Bildern in Szene setzt.
Diesen Objekten ist meist ein autobiografischer Aspekt eigen, der sie für den Künstler zum neu geordneten Dèjá-vu werden lässt.
Postkarten
Mit den Augen des Fotografen sammelte Erasmus Schröter in den letzten Jahrzehnten intensiv die Echt-Foto-Postkarten aus der DDR. Es handelt sich dabei um echte kleinformatige schwarz-weiße Barytfotografien, die in der DDR zu Millionen als Ansichtskarten verkauft wurden. Der Schwerpunkt seiner Postkartensammlung, die inzwischen auf mehrere tausend Karten angewachsen ist, liegt auf unterschiedlichen kulturellen Äußerungen der DDR-Moderne.
Dazu gehören Karten von sozialistischer Neubauarchitektur, von staatlichen Ferienheimen, Pionierlagern für die Jugend und von sozialistischen Denkmälern in den Stadtzentren. Andere Postkarten vermitteln interessante Einblicke in das Innere dieser Gebäude. Sie zeigen uns die Einrichtung, das Möbel -und Lampendesign sowie die Bildkunstwerke der sozialistischen Ära. Zu bestimmten Themenbereichen entwickelt Erasmus Schröter Neuordnungen der Karten, die er als Assemblagen in langestreckten Rahmen zusammenfasst.
Rufra
Im thüringischen Wasungen wurden in den Jahren 1912 bis 1989 erst in der Firma Rudolph und Franz (Rufra) und später in staatlichen DDR - Betrieben tausende stark farbige Serviertabletts hergestellt. Sie waren in jedem DDR Haushalt zu finden. Gemeinsam mit seiner Frau Annette hat Erasmus Schröter ca. 1.500 dieser Tabletts zusammengetragen. In großer Zahl am Boden installiert, transformieren sich diese Alltagsgegenstände zu faszinierenden abstakten Bildern.
Die verwendeten Muster sind bemerkenswert zeitlos obschon sie mitunter an die Strenge des Bauhauses, an russischen Kubismus und Suprematismus erinnern könnten sie durchaus auch heute kreiert worden sein. Als Siebdruck hergestellt und verglast, haben sie über viele Jahrzehnte nichts von ihrer Farbintensität eingebüßt und stellen in dieser Anzahl auch ein Stück ostdeutscher Kulturgeschichte dar.
Spielzeug
Jede historische Epoche spiegelt sich auch im Erscheinungsbild ihrer Kinder-Spielzeuge.
Die Sammlung von Spielzeugfahrzeugen aus dem Sozialismus der untergegangen DDR zeigt poppig-bunten, heute naiv wirkenden Fortschrittsglauben ebenso wie die permanente Militarisierung des Alltags im Kalten Krieg, die bis in die Kinderzimmer reichte.
So gibt es grell bunte Raketenabschussrampen, futuristische Mondautos, ferngesteuerte Panzer und naturgetreue Spielzeugkanonen mit rosa Gummigeschossen.
In modernen Displays werden diese Fundstücke paarweise in Ausstellungen integriert.